Das Spitzhaus & die Spitzhaustreppe
Lage:
Adresse Spitzhaustreppe unterer Beginn: Hoflößnitzstraße, 01445 Radebeul beim Weinkeller „Am Goldenen Wagen“ / Oberes Ende: Spitzhausstraße, 01445 Radebeul
Adresse Spitzhaus-Restaurant: Spitzhausstraße 36, 01445 Radebeul
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Zur Geschichte:
Das Spitzhaus gehört zu den ältesten Lusthäusern der Lößnitz. Das Gebäude wurde vermutlich 1622 auf fast quadratischem Grundriss errichtet als ein zweigeschossiger Spätrenaissancebau. Nach 1656 wurde das Spitzhaus dann mit einem hohen geschweiften Zeltdach versehen und erhielt damit sein turmartiges Aussehen.
1710 gelangte das damals als „hohe“ oder „spitzige Haus“ bekannte Gebäude als Geschenk der Gräfin Cosel in den Besitz der sächsischen Kurfürsten. Zunächst wurde es als Weinberghaus genutzt und gehörte damit faktisch zum Weingut Hoflößnitz. Unter dem sächsischen Kurfürsten August dem Starken wurden im Spitzhaus immer wieder höfische Feste veranstaltet, die sich schon aufgrund der wunderbaren Aussicht großer Beliebtheit erfreuten. Vor allem der prächtige Festsaal im Obergeschoss wurde dafür genutzt. Unter anderem waren hier der Kaiser Joseph II unn der französische König Karl X. zu Gast.
1889 wurde das Spitzhaus infolge des Niedergangs des sächsischen Weinbaus versteigert. 1898 gelangte es in den Besitz von Friedrich Hermann Hennicke, der 1902 eine Gaststätte hier eröffnete. Zuvor ließ er das Spitzhaus noch umbauen. Es wurden zwei Seitenflügel mit aufgesetzten Erkertürmchen sowie eine verglaste Veranda zur Talseite angebaut. Das bisherige turmartige Aussehen ging dadurch verloren.
Ab 1960 bis zur Wende 1990 diente das Spitzhaus als Betriebsferienheim des VEB Feinstrumpfwerkes „Esda“ aus Oberlungwitz. 1996 erwarb es dann die Stadt Radebeul. Seit 1997 gibt es im Spitzhaus wieder ein Hotel- und Gaststättenbetrieb.
Die Spitzhaustreppe wird im Volksmund auch „Jahrestreppe“ genannt. Im Zuge der Neugestaltung des Weingutes Hoflößnitz wollte man das auf dem Bergrücken liegende Spitzhaus durch eine repräsentative Treppenanlage mit dem Weingut verbinden. Zwischen 1747 und 1750 wurde die Treppe gebaut. 1751 kam der Muschelpavillon als am oberen Ende der Treppe dazu. 1845/46 erfolgte dann ein Umbau. Statt der bisher 325 Stufen, sind es nun 397 Stufen und 57 Absätze.
Die Treppe hat insgesamt eine Länge von 220m und überwindet 76 Höhenmeter. Unterwegs sind 5 Ruhebänke aufgestellt. 1992 wurde die Treppenanlage grundlegend erneuert. Seit 2001 findet hier der inzwischen bekannte Internationale Radebeuler Spitzhaustreppenlauf statt.
Zur Webseite des Veranstalters des Spitzhaustreppenlaufs: www.treppenlauf.de
Zur Webseite des Restaurants im Spitzhaus: www.spitzhaus-radebeul.de
Hinweis: Trotz sorgfältiger Recherche und regelmäßiger Überprüfung kann es zu Irrtümern kommen. Für die Aktualität und Korrektheit der hier gemachten Angaben, insbesondere für Termine und Preise übernehmen wir keine Gewähr. Bitte nehmen Sie im Zweifel Kontakt mit dem Veranstalter auf und vergewissern Sie sich ob Preise, Öffnungszeiten und Veranstaltungsorte usw. noch Ihre Gültigkeit haben.