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Stadtteil Friedrichstadt

Der vergessene Stadtteil Friedrichstadt

Zur Geschichte:

Schon im 12. Jahrhundert gab es in der heutigen Friedrichstadt ein kleines Dorf mit dem Namen „Ostra“. Um 1558 veranlasste Kurfürst August die Umsiedlung der Bewohner, da an dieser Stelle das Ostravorwerk gebaut werden sollte. Dieses war ein landschaftlicher Großbetrieb, dessen Aufgabe die Versorgung der Stadt mit Lebensmitteln war.

Die eigentliche Geschichte des Stadtteils Friedrichstadt beginnt am 25. Juli 1670. Damals forderte der amtierende Kurfürst Johann Georg II die Bürger auf, sich an der zum Ostravorwerk führenden Straße anzusiedeln und dort Häuser zu bauen. Um die Besiedlung zu beschleunigen und das Angebot attraktiver zu machen, entschloss man sich, allen Bauwilligen unentgeltlich Grundstücke zu überlassen und auch Steuervergünstigungen einzuräumen.

Das Vorhaben stieß jedoch beim Dresdner Rat und bei den Handwerksinnungen auf Ablehnung, da man Konkurrenz befürchtete. Durch diese Blockadehaltung gab es auch 20 Jahre später nur wenige neu errichtete Gebäude. Stattdessen erwarben wohlhabende Bürger Grundstücke für ihre Sommergärten. Erst nachdem sich 1720 das Manteuffelsche Brauhaus ansiedelte, nahm auch die Besiedlung des Stadtteils weiter zu.

Mitte des 19. Jahrhunderts wandelte sich der Stadtteil zu einem Arbeiterwohnort, was vor allem auf die Ansiedlung weiterer Gewerbebetriebe wie dem Alberhafen, der Dresdner Mühle, der Zigarettenfabrik, dem Rangierbahnhof, dem Vieh- und Schlachthof und der Nähmaschinenfabrik Seidel & Naumann zurückzuführen ist. Die Friedrichstadt blieb aber auch weiterhin relativ arm, was dem Stadtteil den Spitznamen „Topflappenviertel“ einbrachte.

Für Künstler war die Friedrichstadt jedoch attraktiv. Die berühmte Künstlergruppe „Brücke“, der unter anderem Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner und Karl-Schmidt-Rottluff angehörten, wurde 1905 in einem leerstehenden Fleischerladen an der Berliner Straße 60 gegründet. Der Laden wurde als Atelier, aber auch als Lager und später als Wohn- und Arbeitsstätte von Kirchner genutzt. Bei vielen Kunstexperten gilt die Künstlergruppe „Brücke“ neben dem „Blauen Reiter“ als der bedeutendste deutsche Beitrag zur Kunst im 20. Jahrhundert.

Im Zweiten Weltkrieg war die Friedrichstadt häufiges Angriffsziel alliierter Bombenangriffe. Große Teile des Stadtteils wurden dabei zerstört. Zu DDR-Zeiten konzentrierte man sich hauptsächlich auf den Wiederaufbau der Verkehrsanlagen. Lediglich an der Berliner Straße, heute Sitz des Amtsgerichts Dresden, erfolgte ein teilweiser Wiederaufbau. Andere Wohnhäuser zerfielen immer mehr, was schließlich 1988/89 zu großflächigen Abrissen an der Schäfer- und Weißeritzstraße geführt hat. Auch heute noch gibt es viele Brachflächen. Die Entwicklung des Stadtteils geht jedoch, wenn auch nur langsam, voran.

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