Ehemalige Sektkellerei Bussard
Lage:
Adresse: Moritzburger Straße 44, 01445 Radebeul – Zur Kartenansicht bei Google Maps
Besichtigung:
Die ehemalige Sektkellerei Bussard ist heute eine Wohnanlage. Eine Besichtigung des Inneren ist daher nicht möglich. Dennoch hat man von außen einen guten Blick auf die gesamte Anlage.
Zur Geschichte:
Die Sektkellerei Bussard ist die erste sächsische Sektkellerei Sachsens. Seit 1827 führte der Radebeuler Oberforstmeister Heinrich Henning August von Bredow erste Versuche zur Herstellung von Schaumwein durch. Dessen Erfolg inspirierte Ludwig Pilgrim, gemeinsam mit Georg Schwarz und Friedrich Sieckmann 1836 dazu, eine „Fabrik für moussierende Weine“ zu gründen. Schon bald erlangte die Fabrik unter den Namen „Champagnerfabrik Niederlößnitz“ große Bekanntheit.
Die Fabrikgebäude der Sektkellerei, unter anderem auch der zweistöckige 115m lange Weinkeller, entstanden auf dem sogenannten „Nierenberg“. Der erste Sektkellermeister war der aus Reims stammende Joseph Mouzons. Er baute die Produktion nach französischer Art auf, die Flaschengärung im Champagnerverfahren. Schon im Gründungsjahr konnten 37 700 Flaschen Sekt hergestellt werden. 1848 waren es dann schon 150 000 Flaschen. In der Anfangszeit wurden noch ausschließlich Weine aus dem Elbtal als Grundlage verwendet. Nach 1880 fanden auch Weine von der Mosel und Rhein zunehmend Verwendung. Die Gründe dafür waren die enormen Reblausschäden und auch die immer mehr zunehmende Konkurrenz anderer Sektfabriken in der Umgebung.
1886 ging die Sektkellerei über in den Besitz der Firma Uhlitzsch, Richter & Co. In den 1890er Jahren erfolgten einige Umbauten unter anderem die Einrichtung von Gasträumen. 1897 wurde die Fabrik durch die „Sektkellerei Bussard AG“ übernommen und 1899 weiterverkauft an die Firma Schönrock, die der Marke „Bussard“ durch intensive Werbung zu einer allgemeinen Bekanntheit verhalf. Bald wurde die Kellerei mit zugehörigem Restaurant zum beliebten Treffpunkt. Auch Mitglieder des sächsischen Könighauses waren oft zu Gast. Nach 1945 war die Fabrik zunächst geschlossen. Erst 1955 wurde die Produktion durch die neue Firma „Sektkellerei Bussard Voigt & Co. KG“ wieder aufgenommen, ab 1958 unter staatlicher Beteiligung.
1972 wurde die Sektkellerei Bussard ganz enteignet und in das Volksweingut Radebeul integriert. 1979 wurde die Sektproduktion eingestellt. Danach wurden Teile der Fabrik als Lager benutzt sowie als Jugenklubhaus und Disco. Die Gasträume dienten schon seit 1949 als Kindertagesstätte und ab 1963 als Schulhort. Heute ist das Gelände eine Wohnanlage und kann leider nicht besichtigt werden. Die Marke „Bussard“ wird vom Schloss Wackerbarth weitergeführt.
Zur Webseite des Schloss Wackerbarth: www.schloss-wackerbarth.de
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